Morbus Crohn

Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die mit Beschwerden im Magen-Darm-Bereich einhergeht, sich aber auch auf der Haut und in den Gelenken manifestieren kann. Leidest du unter chronischen Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung? In unserer Sprechstunde können unsere Ärzte mit dir darüber reden, welche Möglichkeiten es gibt, die Ursache für deine Beschwerden zu identifizieren.

Was ist Morbus Crohn?

 

Morbus Crohn ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die den gesamten Verdauungstrakt betreffen kann. Sie wird durch genetische Veranlagung, Umweltfaktoren und eine Fehlfunktion des Immunsystems verursacht.Am häufigsten betrifft Morbus Crohn das Ende des Dünndarms, das den Magen mit dem Dickdarm verbindet, den Dickdarm und den Anus. Bei Kindern ist es nicht ungewöhnlich, dass auch die Mundhöhle, der Magen, die Speiseröhre, der Zwölffingerdarm oder der perianale Bereich betroffen sind.

Ursachen

Die Umstände, durch die Morbus Crohn entsteht, sind heute noch nicht in Gänze erforscht. Genetische, immunologische und umweltbedingte Faktoren sind jedoch daran beteiligt.

Genetische Veranlagung: Es wurden bestimmte Gene identifiziert, die für Morbus Crohn prädisponieren. Einige genetische Mutationen erhöhen das Risiko für die Erkrankung.

– Ein Ungleichgewicht der Darmbakterien: Bei Morbus Crohn reagiert der Darm abnormal auf Bakterien, die normalerweise im Verdauungstrakt vorhanden sind. Dies führt zu einer Entzündung der Darmwand.

Die Beobachtung eines hohen Anstiegs der Neuerkrankungen an Morbus Crohn in den Industrieländern lässt Ärzte zudem vermuten, dass die Umwelt bei der Auslösung der Krankheit eine bedeutsame Rolle spielt. Auch die Ernährung wird von den Forschern in Betracht gezogen, ihr Einfluss ist jedoch noch nicht nachgewiesen. Psychischer Stress wurde bisher nicht als unabhängiger Risikofaktor erkannt.

Aus epidemiologischer Sicht gibt es zudem einige Risikofaktoren:

Junges Alter: Die Krankheit kann in jedem Alter auftreten – Fälle der Erstdiagnose werden sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch bei älteren Menschen (nach dem 65. Lebensjahr) festgestellt; die Krankheit tritt aber hauptsächlich erstmalig zwischen dem 18. und 30. Lebensjahr auf.

Genetik: Morbus Crohn ist keine vererbbare Krankheit. Wie bei anderen Autoimmunkrankheiten besteht jedoch die Tendenz, dass sie in Familien gehäuft auftritt. Zum Beispiel gibt es eine höhere Inzidenz (20 %) der Erkrankung bei denjenigen, bei denen bereits ein Verwandter ersten Grades betroffen ist.

– Ebenso tritt eine familiäre Häufung in Zusammenhang mit anderen Autoimmunkrankheiten (Arthritis, Schilddrüsenentzündung, etc.) auf.

Rauchen: Es hat sich gezeigt, dass Raucher häufiger von Morbus Crohn betroffen sind als Nichtraucher; außerdem verschlimmert Rauchen die Krankheit und erhöht das Risiko, operiert werden zu müssen.

Regionale Verbreitung: Morbus Crohn ist vor allem in den westlichen Industrieländern verbreitet.

Symptome

Die Art der klinischen Anzeichen des Morbus Crohn hängt von seiner Lokalisation in verschiedenen Teilen des Verdauungstrakts (Dünndarm, Dickdarm, Rektum, Anus usw.) ab. Die Hauptmanifestationen sind im Darm: Bauchschmerzen, Durchfall mit oder ohne Blutung, Beteiligung des Analbereichs (Fissur, Fistel, Abszess).

Die Patienten leiden häufig unter einem täglichen Stuhldrang (Durchfällen), weshalb sie einen Reflex entwickeln, überall eine Toilette aufzusuchen. Etwa jeder dritte Patient hat Läsionen im Bereich des Anus, die sich entweder als Unbehagen beim Stuhlgang (Fissur), ständige Schmerzen (Abszess) oder schließlich als Ausfluss oder Nässen (Fistel) äußern. Schübe werden oft von einer Veränderung des Allgemeinzustandes begleitet: Müdigkeit (Asthenie), Appetitlosigkeit (Anorexie), Gewichtsverlust und Fieber. Auch Gelenkbeschwerden (Arthritis), Gelenkblasenbildung oder Augensymptome (Uveitis) sind möglich.

Diagnose

Die Diagnose wird in der Regel während eines Rezidivs gestellt, also während eines Schubs. Bei der klinischen Befragung wird der Patient untersucht und seine Symptome werden erfasst. Zusätzlich zu dieser ersten Bewertung kann der Arzt Bluttests durchführen, um die Auswirkungen der Krankheit auf die Nieren, die Leber und den Ernährungshaushalt zu beurteilen. Die Diagnose wird zudem durch endoskopische Bildgebung und/oder Biopsien des Kolons (oder Dickdarms) und des Ileums (des äußersten Teils des Dünndarms) gestellt.

Verschiedene bildgebende Verfahren des Verdauungssystems werden eingesetzt, um Läsionen aufzudecken:

– Die Darmspiegelung (Koloskopie) wird vor allem bei chronischer Diarrhoe durchgeführt. Dabei werden der Dickdarm und das terminale Ileum untersucht und Biopsien zur anatomisch-pathologischen Untersuchung auf der Suche nach suggestiven Läsionen (entzündliche Granulome) entnommen.

– Das MRT des Dickdarms ist ebenso eine Technik für die Untersuchung des Dünndarms. Einerseits ist sie sehr effektiv für die Diagnose von Morbus Crohn (Untersuchung und Messung der Dicke der Darmwand, Kartierung von Läsionen usw.) und andererseits für die Beurteilung von Komplikationen (Erkennung von Abszessen, Fisteln und Strikturen). Außerdem gibt es keine Strahlung, ein großer Vorteil für Menschen, die oft jung sind und über viele Jahre beobachtet werden müssen.

– Die Enterokapsel für den Dünndarm (oder endoskopische Kapsel oder Videokapsel) ist bei Verdacht auf Morbus Crohn indiziert, wenn Koloskopie und Entero-MRT keine Läsionen gezeigt haben und wenn die Entero-MRT eine Verengung des Dünndarms ausgeschlossen hat, die eine Kontraindikation für die Videokapsel darstellen würde: ein normales Ergebnis der Videokapsel schließt die Diagnose Morbus Crohn aus.

Die Diagnose und Behandlung sollte durch ein multidisziplinäres Team erfolgen, an dem je nach Symptomen und/oder Alter des Patienten im Zusammenhang mit der Erkrankung mehrere Spezialisten beteiligt sind (Gastroenterologe, Radiologe, Rheumatologe, Augenarzt, Chirurg, Kinderarzt usw.).

Verlauf der Erkrankung

Die chronische Entzündung eines Teils des Verdauungstrakts bei Morbus Crohn verschlimmert sich schubweise, was zu wechselnden Phasen der Aktivität (oder Schüben), von unterschiedlicher Intensität sowie Dauer und symptomlosen Phasen, die Remission genannt werden, führt.

Morbus Crohn kann von nicht-verdauungsbedingten Entzündungssymptomen begleitet sein:

– Mundgeschwüre

– Gelenkschmerzen, welche die Gelenke der Gliedmaßen (Knöchel, Knie, Handgelenke…) oder der Wirbelsäule betreffen

– Erythema nodosum (harte, rote, schmerzhafte, walnussgroße Blasen an Beinen und Unterarmen)

Uveitis (Entzündung des zentralen Teils der Augen);

– Entzündung der Gallengänge

Therapie von Morbus Crohn

Es gibt keine Heilung für Morbus Crohn. Mit einer multidisziplinären Behandlung können die Betroffenen jedoch ein normales Leben führen. Die Hauptziele der Behandlung sind die Reduzierung der Symptome, die Verhinderung von Rückfällen und die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten. Zu diesem Zweck sind diätetische, medikamentöse und sogar chirurgische Eingriffe möglich. 

Die medizinische Behandlung, die in letzter Zeit die Lebensqualität vieler Patienten verbessert hat, zielt darauf ab, die Notwendigkeit einer Operation hinauszuzögern. Es gibt mehrere therapeutische Klassen, die den Ärzten zur Verfügung stehen:

– Non-steroidal anti-inflammatory drugs (NSAID): Entzündungshemmer ohne Cortison wie Mesalazin

– Topische Kortikosteroide wie Budesonid

– Serum-Kortikosteroide wie Prednison

– Immunsuppressiva wie Azathioprin

– Anti-TNF-alpha-Biotherapien wie Infliximab

– Antibiotika wie Metronidazol

– Eisen: Eisentabletten gleichen den mit Morbus Crohn verbundenen Mangel aus, der eine Anämie verursacht. 

Wenn die Behandlung mit Medikamenten nicht ausreicht, ist manchmal eine Operation notwendig. Eine Operation kann helfen, einige Komplikationen zu beheben, aber die Krankheit bleibt bestehen. Bei einer Operation werden die betroffenen Teile des Darms entfernt. Im Falle von akuten Komplikationen (Perforation, Stenose, Fistel, Blutung…) ist eine Notoperation notwendig. Die Entfernung der betroffenen Darmabschnitte ist keine Garantie dafür, dass die Krankheit im Rest des Darms nicht wieder auftritt.

Prognose

Sobald die Krankheit diagnostiziert wurde, sind regelmäßige medizinische Überwachung und Tests erforderlich, um die Wirksamkeit der Behandlung und das Fortschreiten der Krankheit zu überprüfen. Dazu gehören regelmäßige Blutuntersuchungen und Endoskopien, deren Häufigkeit von Ihrem Arzt festgelegt wird. Wenn die Behandlung zu einer Remission führt, ist die Lebenserwartung von Menschen mit Morbus Crohn (fast) vergleichbar mit der der Allgemeinbevölkerung. Im höheren Alter verringern sich die Schübe zudem, sodass es vielen Patienten dann leichter fällt, mit den Symptomen zu leben.

Ernährung

In Bezug auf die Ernährung müssen Patienten während der Remissionsphase keine bestimmte Diät einhalten, aber eine ausgewogene Ernährung wird empfohlen. Während der Schübe empfehlen die Ärzte jedoch eine ballaststoffarme Ernährung (Vermeidung von Obst und Gemüse, Mehl usw.), ohne Milch (aber mit Joghurt und Käse) und ohne Polyole (wie Sorbit und andere Süßstoffe, die in Softdrinks, Kuchen, Süßigkeiten, Marmeladen usw. enthalten sind, „zuckerfrei“ genannt), um Schmerzen, Durchfall und das Risiko einer Verstopfung zu begrenzen. Schwere unterernährung bedingte Anfälle können eine assistierte Fütterung erforderlich machen.

Symtome frühzeitig abklären lassen

 

In den westlichen Industriestaaten liegt die Inzidenz (die jährliche Anzahl von Neuerkrankungen) von Morbus Crohn bei etwa 7–8 auf 100.000 Einwohner und die Prävalenz (der Bestand an Erkrankten) bei etwa 150 auf 100.000.

In unserer Sprechstunde können unsere Ärzte mit dir darüber sprechen, welche Möglichkeiten es gibt, um die Ursache für deine Beschwerden auszumachen. Unsere Ärzte klären mit dir die nächsten Schritte und stellen dir bei Bedarf ein Rezept oder eine Krankschreibung aus bzw. leiten die nächsten Untersuchungen in die Wege.

So können wir dir helfen

Ärztliche Hausbesuche

Wir organisieren ärztliche Hausbesuche für Privatpatienten & Selbstzahler – deutschlandweit, bereits in über 20 großen Städten.

Untersuchungen

Unsere Ärzte leiten bei Bedarf weiterführende Untersuchungen in die Wege. Und helfen dir, den passenden Arzt für deine Beschwerden zu finden.

Fragen

Du hast nach der Untersuchung noch Fragen? Unsere Ärzte sind für dich erreichbar und bleiben mit dir in Kontakt, wenn du Rückfragen hast.

Video- und Telefonberatung

Erhalte eine ärztliche Beratung, Diagnose, ein Rezept oder eine Krankschreibung bequem über dein Handy – all das ist möglich mit der Zava-App!

Medikament online anfordern

Fordere ein Medikament online an. Unsere Ärzte ermitteln, ob dieses sinnvoll für dich ist und wir senden es dir nach Hause oder eine Apotheke in deiner Nähe.

Gesundheitsversorgung für Mitarbeiter

Wir sind für dich da.

E-Mail

service@medlanes.com

Telefon

030 555 700 624

Zeiten

Mo – So 24/7

Verfügbarkeiten

 

In den Sozialen Medien